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Mit '''Schichtarbeit''' (oder ''Schichtdienst''; ) wird in der eine bezeichnet, bei der verschiedene nach einem bestimmten versetzt nacheinander am selben eingesetzt werden, so dass sie ihre innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu unterschiedlichen Zeiten verrichten müssen.

Allgemeines

Schichtarbeit wird durchgeführt, wenn in einem länger als die übliche Tagesarbeitszeit gearbeitet werden soll oder aus anderen Gründen auch außerhalb der üblichen Tagesarbeitszeit en oder e erforderlich sind. Durch Schichtarbeit wird die maximal mögliche effizienter genutzt.

Der Begriff ''Schichtarbeit'' findet eher in der Verwendung, ''Schichtdienst'' hingegen häufiger im . Auf größeren en werden sowohl die Schichten als auch der zugehörige Teil der seit jeher als bezeichnet. In wird der nächtliche Anteil des Schichtdienstes traditionell als bezeichnet.

In manchen Branchen ohne durchgehende Schichtarbeit sind auch die Begriffe und/oder gebräuchlich. In anderen wieder müssen sich Bedienstete lediglich für Notfälle zur Verfügung halten (siehe ).

Arten

Schichtarbeit wird als ''nicht kontinuierliche'' Schichtarbeit bezeichnet, wenn die am Ende des es unterbrochen wird, in der Regel bei einem Zweischichtbetrieb mit Früh- und Spätschicht (auch Mittagsschicht genannt). Von ''kontinuierlicher'' Schichtarbeit spricht man, wenn rund um die Uhr, also auch in einer Nachtschicht gearbeitet wird. Wird die kontinuierliche Schichtarbeit an Wochenenden unterbrochen, liegt ''teilkontinuierliche'' Schichtarbeit vor, sonst ''vollkontinuierliche'' Schichtarbeit, wenn auch die Wochenenden einbezogen sind. Muss ein Arbeitnehmer Schichtarbeit zu unterschiedlichen Tageszeiten leisten, handelt es sich um Wechselschicht.

Übliche Schichtsysteme

Im Industriebereich sind folgende Systeme weit verbreitet:

Zweischichtbetrieb
der als Faustregel zwei nacheinander liegende 8-Stunden-Schichten und damit eine Kapazitätsnutzung von 16 Stunden pro Tag ermöglicht.
Dreischichtbetrieb
der wie oben beschrieben einen Rundum-Betrieb in der Woche ermöglicht.
Vier- oder Fünfschichtbetrieb
der einen kontinuierlichen Arbeitsbetrieb 7 Tage und 24 Stunden ermöglicht.

Je nach tariflicher der Mitarbeiter nutzt man bei ?Vollkonti? vier oder fünf Schichtgruppen. Beim Vierschichtbetrieb ergibt sich eine Wochenarbeitszeit von 42 Stunden für den Mitarbeiter. Liegt die Arbeitszeit darunter ? was die Regel ist ? gleicht man das durch zusätzlich gewährte Freischichten aus. Betragen die tariflichen Arbeitszeiten unter 38 Stunden pro Woche, wird das der Freischichten (es sind ja auch noch Urlaub und Feiertage und Zusatzfreischichten für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen vorzusehen und Krankheit auszugleichen) sehr aufwändig, und es entstehen tendenziell arbeitswissenschaftlich ungünstige Arbeitsprofile für Beschäftigte. Dann bietet sich Fünfschichtbetrieb an. Die Arbeitszeit beträgt in diesem Fall 33,6 Stunden pro Woche. Eine höhere tarifliche Arbeitszeit führt dann zu so genannten ''Verfügungsschichten'', die zum Krankheitsausgleich oder zur Weiterbildung eingesetzt werden können. Gerade Fünfschichtmodelle erlauben arbeitswissenschaftlich verhältnismäßig günstige Modelle.

Je nach Art des Betriebs können auch andere Schichtsysteme oder überlappende Zeiten zur Arbeitsübergabe eingeplant werden. Die genauen Regelungen zu Arbeitszeiten werden im Allgemeinen in den Tarifverträgen grundsätzlich festgelegt und in en für das jeweilige Unternehmen oder den Standort detailliert.

Üblicherweise wird die Schicht des einzelnen Beschäftigten turnusmäßig gewechselt; es gibt aber auch Modelle (in Deutschland wenig verbreitet), in denen nur für eine bestimmte Schicht eingestellt wird (Dauer beispielsweise). Schichtarbeit und ?? gehen teilweise nahtlos ineinander über.

Gestaltungsaspekte bei Schichtarbeit

Bei der Gestaltung von Schichtarbeitsplänen sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Hierbei bietet es sich an, zwischen gesetzlichen Anforderungen, die vollumfänglich umzusetzen sind, und Gestaltungsempfehlungen, die in größtmöglichem Umfang einzubinden sind, zu differenzieren.

Gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Das deutsche (ArbZG) regelt verschiedene Aspekte, die insbesondere für die Schichtplanung relevant sind. Demnach gilt:
  • Die durchschnittliche werktägliche Arbeitszeit von 8 Stunden gemäß ArbZG muss eingehalten werden (täglich nicht mehr als 10 Stunden).
  • Die n während der Arbeitszeit von insgesamt 30 Minuten (ab 6 Arbeitsstunden) bzw. 45 Minuten (ab 9 Arbeitsstunden) nach ArbZG müssen gewährleistet sein.
  • Nach Arbeitsende muss nach Abs. 1 ArbZG eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 11 Stunden gewährt werden.
  • Mindestens 15 Sonntage im Jahr müssen gemäß Abs. 1 ArbZG beschäftigungsfrei bleiben.

Österreich

Das (AZG) enthalten Regeln, die insbesondere für die Schichtplanung relevant sind.
  • Die tägliche Normalarbeitszeit darf 9 Stunden gemäß §4a AZG nicht überschreiten, wobei es zahlreiche Ausnahmen gibt.
  • Wenn die Arbeitszeit mehr als 6 Stunden beträgt, ist sie mit einer Pause von 30 Minuten zu unterbrechen, wobei es zum Teil Möglichkeiten gibt, diese zu teilen (§ 11 AZG).
  • Nach Arbeitsende muss nach § 12 AZG eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 11 Stunden gewährt werden, wobei es Ausnahmen gibt.
  • Die wöchentliche Ruhezeit ist bei Schichtarbeit anders geregelt als bei sonstiger Arbeit. Laut § 4 ARG umfasst sie im Regelfall zumindest 36 Stunden ab Samstag 13:00. Es gibt Ausnahmen.
  • Sonntagsarbeit erfordert die Erfüllung von Ausnahmebestimmungen im ARG bzw. in der entsprechenden Verordnung.

Schweiz

In der darf die Arbeitszeit 11 Stunden pro Schicht, Arbeitspausen inbegriffen, nicht übersteigen. Wird in zwei Schichten tags und abends gearbeitet, muss der Arbeitnehmer in beiden Schichten zu gleichen Teilen zum Einsatz kommen. Dabei muss die Arbeitszeit so organisiert sein, dass kein Arbeitnehmer länger als 6 Wochen hintereinander in derselben Schicht zum Einsatz gelangt. Mit dem Einverständnis des betroffenen Arbeitnehmers kann die Wechselperiode von 6 Wochen verlängert oder abgeschafft werden, wenn Arbeitnehmer aus besonderen persönlichen Gründen nur am Morgen oder am Abend arbeiten können; oder eine der beiden Schichten wesentlich kürzer ist und nicht mehr als 5 Stunden beträgt.

Arbeitswissenschaftliche Gestaltungsempfehlungen

Um dem Ziel einer menschengerechten Schichtarbeitsgestaltung näherzukommen, gilt es, möglichst viele liche Gestaltungsempfehlungen in die Schichtplangestaltung einzubeziehen. Jedes Schichtsystem enthält spezifische Nachteile, sodass es keinen Schichtplan geben kann, der alle arbeitspsychologischen und sozialen Bedingungen in wünschenswerter Weise erfüllt.

Es existieren hierzu verschiedene Kriterien, mit Hilfe derer sich Schichtplangestaltung als Optimierungsproblem mit mehreren Nebenbedingungen darstellen lässt.

Als Gestaltungsempfehlung für die maximale Anzahl hintereinanderliegender Arbeitstage hat sich eine Phase von maximal fünf bis sieben Arbeitstagen etabliert. Längere Arbeitszeiten verursachen überdurchschnittliche Ermüdungserscheinungen und führen dazu, dass umso mehr Zeit zur Erholung benötigt wird. So ermöglichen auch längere Arbeitsphasen zwar prinzipiell größere Freizeitblöcke, führen aber zugleich zu einem größeren Anteil aus dem Freizeitblock, der zum Abbau der angehäuften Ermüdung notwendig ist. Bei kontinuierlicher Schichtarbeit ist darauf zu achten, dass die Beschäftigten am Wochenende wenigstens zwei zusammenhängende freie Tage erhalten, da für Schichtarbeiter/-innen soziale Kontakte vielfach nur am Wochenende möglich sind. Dies können beispielsweise die Kombinationen Freitag/ Samstag, Samstag/ Sonntag oder Sonntag/ Montag sein.

Pausen in der Schicht reduzieren Belastungen und Unfallrisiken.

Grundsätzlich können folgende Maßnahmen die Belastungen durch Schichtarbeit eindämmen: Berücksichtigung aktueller arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse, kurzzyklische Belastungswechsel innerhalb der Schicht, Freizeitausgleich statt Geldzuschläge, Angebote zur Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit (z. B. in Form von Wahlarbeitszeit), Teilzeit, alternsgerechte Gestaltung von Schichtarbeit und ein früher Beginn von Maßnahmen zur Belastungsreduktion, um negative Langzeiteffekte zu minimieren. 12-Stunden-Schichten sind nach dem deswegen nur unter besonderen, belastungsarmen Arbeitsbedingungen oder nur ausnahmsweise gestattet.

Nachgewiesene Auswirkungen von Schichtarbeit sind und Alkohol.

Sehr frühe Beginnzeiten ? womöglich noch verbunden mit langen Anreisewegen ? bringen eine ähnliche Belastung wie Nachtschichten. Dauernachtschichtsysteme verringern zwar die Belastungen aus sonst stattfindenden Teilanpassungsleistungen des Circadianrhythmus, begünstigen dafür aber häufig erhebliche andere Probleme wie zum Beispiel , und .

Gesundheitliche Risiken im Zusammenhang mit Schichtarbeit sind für Betroffene oft schwer direkt abschätzbar. Erstens scheiden diejenigen, die nicht mehr wollen oder können, aus und sind infolgedessen nicht mehr in der Statistik vorhanden (??). Zweitens handelt es sich meist um sehr langsam und im Aufbau nicht oder nur schwer wahrnehmbare Schädigungen, die dann ?überraschend sichtbar? werden.

Branchen

Schichtarbeit kommt in allen Unternehmen und Organisationen vor, bei denen an jedem Tag und zu jeder Stunde gearbeitet werden muss oder bei denen die die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit erheblich überschreitet. Sie ergeben sich aus der Notwendigkeit, lange Servicezeiten zu bieten (, , , , , ) oder aus den hohen Kosten, die bei einem Stillstand von Anlagen entstehen würden (Stahlindustrie, Chemieanlagen, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie), oder generell aus der Notwendigkeit, hohe Anlageninvestitionen durch entsprechende Betriebszeiten zu amortisieren (, Fertigungsstraßen in der Automobilindustrie). Auch im Bereich Customer Service werden zunehmend Telefonhotlines eingerichtet, die 24 Stunden am Tag erreichbar sind (z. B. bei Krankenversicherungen, IT- oder Kommunikationsdienstleistern). Diese Servicedienste werden von Unternehmen oft an ausgelagert.

Schifffahrt

Auf .

Literatur

Weblinks

  • (PDF-Datei; 180 kB)
  • ? weltweiter Verein von rund 400 Forschern zum Thema
  • ? deutschsprachige Forschungsgesellschaft zum Thema Arbeitszeiten ? Schwestergesellschaft der Working Time Society
  • Herausgeber: Zeitbüro NRW (gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW und den ESF; PDF-Datei; 1,09 MB)
  • Internetseite des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
  • Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • ? erforscht die Beziehung zwischen ?Innerer Uhr? und Schichtarbeit
  • ? Excel-Tool zur Unterstützung bei der Erstellung von Schichtplänen aus der Arbeitszeitbox.de ? ein Projekt des IAW ? Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen (gefördert durch "INQA ? Initiative Neue Qualität der Arbeit")
  • des und der

Einzelnachweise